Geboren und aufgewachsen in Rom, ist Matteo Martignago inzwischen als Cinematographer in Los Angeles tätig. Seit seiner Kindheit, mit etwa 7 Jahren, arbeitet er mit Fotos und Videos.
Der Weg vom VJ zum Cinematographer
Matteo Martignago sagt über sich selbst, dass die frühkindliche Prägung zur Fotografie und des Filmemachens von seiner Mutter ausging. Diese war selbst als Fotografin tätig und so fing Martignago schon früh an, sich mit diesem Medium auseinander zu setzen. Ohne die Inspiration und Anleitung seiner Mutter, wäre er heute kein Director of Photography, so Martignago.
Er bezeichnet es selbst als natürliche Entwicklung und experimentierte erst mit Fotos und später ab der Oberschule dann mit Videos. Hier bekam der Cinematographer in ihm die Chance, sich vor allem in Kurzfilmen und Musikvideos auszutoben. Von da an, war es wie ein Selbstläufer. Und jedes weitere Projekt brachte Martignago in seiner persönlichen und professionellen Entwicklung weiter.
Am ISFCI – La scuola di Fotografia a Roma – begann er seine Ausbildung zum professionellen Filmemacher und Kameramann. 2012 absolvierte er die Masterclass, um dann einen Bachelor in Business Management sowie einen Kurs zum Cinematographer zu machen.
Von Italien nach Amerika – Film international
Martignago machte einige Musikvideos mit Zach Wolf und Stefano Barone. Und drehte als Cinematographer Kurzfilme wie „The Interrogation“ und „MyDorian“.
Um sich international breiter aufstellen zu können, ging Matteo Martignago nunmehr nach Los Angeles. Um sich ganz dem Filmemachen zu widmen.
Vom Fotograf über den Diector of Photography zum Cinematographer
Matteo Martignago sagt, dass die Entwicklung vom Hobbyfotograf über die Experimente als Jugendlicher ihn extrem geprägt haben, für seine späteren Arbeiten. Er beschäftigt sich nach wie vor eingehend mit seinen Motiven und plant jede Szene bis ins Detail. Die Technik des digitalen Fotgrafierens führe dazu, sich nicht mehr genug auf die Kleinigkeiten einzulassen, sagt er. Martignago rät jedem seiner Zunft und auch den privaten Künstlern dazu, sich hiervon zu entfernen. Und mehr Focus auf die kleinsten Elemente zu legen. Wir sollen innehalten, um uns auf den Moment einlassen zu können.
Die Kinematografie sei in gewisser Weise eine Weiterentwicklung der Technik des Fotografierens. Es habe ihn schon immer fasziniert, eigene Geschichten und Realitäten zu erschaffen, von denen die Meisten nur träumen könnten.
Tipps und Tricks vom Profi
Bevor Matteo Martignago ein Projekt annimmt, liest er das Drehbuch. Um zu überprüfen, ob die Umsetzung auch wirklich etwas ist, das zu ihm als Cinematographer passt. Er empfiehlt, es nicht bei dem einen Mal zu belassen. Sondern sich das Drehbuch diverse Male, möglichst aus verschiedensten Perpektiven durchzulesen. Daraus entwickelt er einen Look, den er sich für das Projekt gut vorstellen kann und macht Notizen. Wenn all das mit dem Regisseur durchgesprochen und abgesegnet wurde, kann das Projekt und der Film in die nächste Phase übergehen.
Ob er als Cinematographer ein Drehbuch annehme oder nicht, basiere meistens nur auf der Geschichte. Es sei ihm wichtig, an Filmen und Projekten zu arbeiten, die die Menschen bewegen. Und die eine gewisse Wirkung auf sie haben. Ebenso entscheidet er sich für Skripte, die ihm einfach in der Umsetzung Spaß machen, wie zum Beispiel Komödien. Er versuche immer, sich selbst mit Aufnahmen und Einstellungen herauszufordern und weiter zu experimentieren.
Die Zusammenarbeit in der Vorproduktion und die Einbeziehung aller Abteilungsleiter sei der beste Weg, um sich selbst und alle anderen für den Erfolg zu rüsten.
Cinematographer und Kameraleute
Kameras und die dazu gehörigen Objekte testet der Cinematographer Martignago sehr gründlich, bevor er sich für die perfekte Kombination entscheidet. Da jedes Objektiv einen ganz eigenen Look hat, müssen mehrere ausprobiert werden. Dies, um zu sehen, welches am besten zum angestrebten Projekt passt.
Martignago sagt, er habe weder eine Vorliebe für high- noch für low-key Beleuchtung. Es hinge ganz davon ab, wie die Erzählweise der Geschichte im Film motiviert sei. Als Cinematographer solle man niemals Kompromisse eingehen. Zum Beispiel indem man eine Beleuchtung wählt, die nicht zur Geschichte passt. Oder die den Zuschauer von selbiger ablenkt.
Sein klarer Tipp für angehende Kameraleute ist, sich immer beschäftigt zu halten. Wann immer sich die Möglichkeit zum Filmen ergäbe, man solle sie nutzen. So sammle man in dieser Branche Erfahrungen und vor allem Kontakte, die einem immer wieder über den Weg laufen. Diese Beziehungen sollten gepflegt werden und Netzwerke ausgebaut werden, um an so vielen Projekten wie möglich arbeiten zu können.